Pläne – sinnvoll oder sinnlos ?

Aktuell ist planen schwierig für jeden Einzelnen. Mit der zweiten Welle sind viele Maßnahmen beschlossen worden, um das Virus einzudämmen, so dass Reisen, Freunde und Familie treffen, zusammen essen gehen oder Ähnliches nicht möglich sind. Und das ist natürlich richtig so. Daher plane ich momentan fast gar nichts, obwohl ich eigentlich früher ein Plan-Mensch war.

Ich hatte vor meinem Unfall einen Drei-Jahresplan: 2013 meinen Bachelor fertigmachen, ein Trainee oder Volontariat absolvieren und dann Karriere machen. Ich mochte meine Pläne und war enttäuscht, wenn sie nicht realisierbar waren. So auch nach dem Unfall, durch den sich alles änderte. Das erste Jahr meines Unfalls war für mich und meine Familie anstrengend. Ich wusste gar nicht was ich mit mir anfangen soll. Alles was ich mir vorgestellt hatte, war unerreichbar: wieder perfekt schreiben, einen Roman lesen oder Englisch verstehen, arbeiten – das alles konnte ich nicht mehr. Daher hatte ich Angst etwas zu planen, wie mich für eine Stelle zu bewerben oder nochmal zu studieren. Ich dachte „es macht keinen Sinn etwas zu planen, denn am Ende ist es nicht so wie es sein sollte, oder wie ich es mir wünsche“. Das Gefühl nicht zu planen ist unangenehm, traurig, beklemmend und etwas angsteinflößend. Ich glaube dieses Gefühl haben momentan viele. Ich auch.

Damals hat es lange gedauert bis ich akzeptierte, dass ich wieder Pläne schmieden sollte. Denn Pläne – Urlaubspläne, Studiumspläne, Umziehpläne, Essenspläne oder Jobpläne – sind gut, sie geben Hoffnung und wenn sich die Pläne erfüllen, Freude und Spaß.

Vor sechs Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich irgendwann einen Blog schreibe, an der Ostsee studiere, eine Masterarbeit schreibe, ein Volontariat mache, Bücher auf Englisch lese und letztendlich einer Tätigkeit im Bereich Kommunikation nachgehe. Aber am Ende des Tages waren das alles meine neuen Pläne, die ich verwirklicht habe. Ich glaube, wenn der Plan ein konkretes Ziel hat und wir an uns glauben, dann sind Pläne sinnvoll und realisierbar. Sie geben uns Optimismus und wir wachsen an ihnen.

Natürlich ist es so, dass es meistens anders kommt, als man glaubt und man meinte Pläne sind sinnlos. Denn das Leben ist nicht planbar, zumindest nicht komplett. Aber es ist gut den Mut zu haben etwas zu planen. Sich auf Reiseurlaubspläne freuen, schon aufregt zu sein umzuziehen oder jetzt schon zu planen dieses Jahr Freunde wieder zu sehen. Pläne sind sinnvoll, denn sie regen unsere Phantasie an. Also fange ich jetzt an meine verrücktesten Pläne zu schmieden und werde ein wenig träumen.

„Ziele sind Träume, die wir in Pläne umsetzten; dann schreiten wir zur Tat, um sie zu erfüllen“ – Zig Ziglar

Ein Gedanke zu “Pläne – sinnvoll oder sinnlos ?

  1. Erfolg ist das Erreichen eines selbst gesteckten Ziels. Das Gemeine an der Aphasie ist, dass sie die Kommunikationsbrücke zueinander einreißt. Früher war für mich Hallo nur ein Wort, heute nach über 10 Jahren zusammenleben mit einer globalen Aphasikerin hat alleine dieses Wort unzählige Bedeutungen, die sich aus Betonung, Lautstärke und Situation ergeben. Eines zeigt mir meine Frau an jedem Tag, sie will weitermachen und ich bin gespannt, was noch kommt.

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